"Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mit einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch? Damit es uns glücklich macht, wie Du schreibst? Mein Gott, glücklich wären wir eben auch, wenn wir keine Bücher hätten, und solche Bücher, die uns glücklich machen, könnten wir zur Not selber schreiben. Wir brauchen aber Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder verstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muß eine Axt sein für das gefrorene Meer in uns.
Das glaube ich."
aus Kafka "Brief an Oskar Pollak 1904"
Künstlergespräch am 29.5.2016 ab 17:00 Uhr:
Jürgen Durnermit Manon Heupel im Gespräch über Kunst